Projekttreffen mit dem Bundesprojekt Stromspar-Check

Im Sommer 2019 haben wir das Angebot bekommen, ein Projekttreffen aller Mitglieder aus dem Team der Bundeskoordination Stromspar-Check gemeinsam mit den Wertschätzern Gertraud Wegst und Dr. Reto Diezi vorbereiten und durchführen zu dürfen. Im Fokus stand die Entwicklung eines neuen inhaltlichen Projekt-Schwerpunkts unter Beteiligung des gesamten Teams (23 Personen). Für uns war das ein sehr besonderer und spannender Prozess, dem wir aufgrund vielschichtiger Herausforderungen im Team und im Projekt nicht komplett entspannt begegnen konnten. An unser Projekt werden von vielen Seiten hohe Erwartungen gestellt, wir werden öffentlich wahrgenommen und unsere Themen haben für die Zielgruppe und unsere Mitarbeiter/innen immer eine hohe Tragweite und müssen sorgfältig mit viel Fingerspitzengefühl in die Umsetzung gebracht werden. Zudem sind wir ein interdisziplinäres Team, dessen Mitglieder aus sehr unterschiedlichen Organisationen kommen, einige arbeiten schon mehrere Jahre zusammen, andere sind erst relativ kurz dabei, außerdem decken wir eine Altersspanne von über 30 Lebensjahren ab. Zwischen den beiden Trägern des Projekts gibt es kulturelle Unterschiede in der Herangehensweise an die Aufgaben des gemeinsamen Projekts. 

Das Projekttreffen sollte dazu dienen, eine gemeinsame Basis für den neuen Themenschwerpunkt zu schaffen, sodass wirklich alle Personen die geplanten Neuerungen, die Auswirkungen auf viele Bereiche im Projekt haben würden, mittragen können. Wertschätzend miteinander umzugehen, hätten sicher viele Teammitglieder im Vorfeld gesagt, sind wir gewohnt. Wieviel mehr Wertschätzung umfasst, zeigten u.a. die vorbereitenden Paarinterviews, in denen Kolleg/innen zusammen kamen, die sonst nicht so oft zusammen arbeiten. Nahezu alle haben im Anschluss berichtet, wie motivierend sie es fanden, sich gegenseitig positive Geschichten aus dem Projekt zu erzählen und durch die Art der Interviews ganz neue Aspekte aus dem Projekt mitzubekommen.

In den 1,5 Tagen Projekttreffen gingen wir durch den klassischen Appreciative Inquiry Prozess mit den Elementen Discovery, Dream, Design und Destiny. Wir erhielten ein hervorragend ausgearbeitetes Konzept von Gertraud und Reto, außerdem wurde wir als Projektleiterinnen so gut in die Methode eingeführt, dass wir die Discovery Phase in Eigenregie durchführten ebenso wie die Destiny Phase am zweiten Tag. Im Team gibt es eine gewisse Skepsis gegenüber neuen Methoden, die man nicht so richtig kennt. So war das Vorgehen auch für uns als Leiterinnen höchstspannend, insbesondere die Frage, ob der Funken unserer eigenen Begeisterung für diesen Prozess auf das Team überspringen würde. Es ist gelungen. Hier ein paar Rückmeldungen aus der Schlussrunde:

Ich bin begeistert über die vielen neuen Ideen, wieviel alle beigetragen haben, ohne dass die bisherigen Vorarbeiten über den Haufen geworfen wurden.

Toll, die Energie mit der wir zusammengearbeitet haben und wie viele ganz konkrete Ideen entstanden sind.

Die zwei Tage waren in sich total rund, das Träumen war beflügelnd und dann am zweiten Tag diese in etwas Konkretes herunter zu brechen, war klasse.

Mir reicht es, wenn ich nachts träume, aber der zweite Tag war sehr greifbar.

Ich fand es toll, dass wir als ganzes Team unseren Horizont weiten konnten, es war super vorbereitet, ich wünsche mir diese mehr übergeordnete Beleuchtung von Projektthemen in Zukunft häufiger.

Ich fand es großartig, dass wir Utopien entwickeln konnten. Da es so viele schlechte Nachrichten gibt, finde ich es wichtig, sich über die Zukunft Gedanken zu machen, am zweiten Tag wurden diese gut konkretisiert. Es waren spannende Tage.

Viele Ideen aus dem Prozess wurden nach den zwei Tagen sehr schnell von der zuständigen Arbeitsgruppe aufgegriffen und weitergeführt. Auch wir als Projektleiterinnen haben die übergeordneten strategischen Themen gut im Blick, um die Ergebnisse und die Inspiration der zwei Tage in die Umsetzung des Projekts einfließen zu lassen. Eine Methode, die wir sicher auch in Zukunft öfter anwenden werden.

Marlene Potthoff, Caritasverband Frankfurt und Eva Marx, Berliner Energieagentur. Projektleiterinnen Bundesprojekt Stromspar-Check.