Open Space
Open Space - Eine Tagungsform für Groß- und Kleingruppen
Open Space ist ein Arbeitsansatz, der dem lebendigen Fluss folgt.
Dadurch entstehen neue Umgangsformen mit den persönlichen Anliegen aller Beteiligten. Die Aufgabe eines Jeden ist es, dem zu folgen, was ihm/ihr am Herzen liegt. Es geht um rigorose Selbstverantwortung statt um Rückzug oder Beschwerde.
Als Open Space Begleiter halten wir den Raum für das offen, was geschehen will. Jeder hat die Möglichkeit, über Inhalte der Veranstaltung mit zu entscheiden.
Hier ist zu erleben, wie beglückend es ist, mit Unterschieden wertschätzend und ressourcenorientiert umzugehen. Diese Form der Selbstorganisation verursacht Prozesse und Ergebnisse, die alles Geplante in der Regel weit übertreffen.
Mit Überraschungen ist zu rechnen!
Open Space ist eine Tagungs- oder Konferenzmethode der besonderen Art. Klassischerweise wird sie mit 10–1.000 Menschen über einen Zeitraum von 3 Tagen durchgeführt. Niemand moderiert die Konferenz oder hält Vorträge im herkömmlichen Sinn. Welche Veranstaltungsinhalte bearbeitet werden und welchen Verlauf die Veranstaltung nehmen wird, entscheiden die Teilnehmenden vor Ort. Entwickelt wurde dieser Ansatz in den 80-iger Jahren von Harrison Owen.
Der „Open Space“ findet innerhalb von vier Empfehlungen und einem „Gesetz" statt. Das Wort „Gesetz“ steht dafür, dass dieser Aspekt den Teilnehmern besonders ans Herz gelegt wird.
Die da sind, sind genau die Richtigen
Die, die da sind, arbeiten, verhandeln und überlegen miteinander. Jeder Gedanke von: „ich wünsche mir noch den“ oder „mit dem kann ich nicht“, wird losgelassen. Das bedeutet, sich den Menschen zuzuwenden und sich auf die einzulassen, die da sind.
Was auch immer geschieht: Es ist das Einzige, was geschehen konnte
Ziel ist es, sich auf das zu konzentrieren, was jetzt im Augenblick Bedeutung hat. Alles, was hätte geschehen sollen, können oder müssen, ist völlig unbedeutend. Menschen entdecken die Möglichkeiten, die sich jetzt bieten und nehmen diese wahr.
Es fängt an, wenn die Zeit reif ist
Kreativität, Inspiration und Innovation, durch die Menschen und Gruppen zu Höchstleistungen befähigt werden, halten sich nicht an Zeitvorgaben, sie können nicht erzwungen werden. Geniale Einfälle oder die wirklich bahnbrechenden Ideen kommen nicht auf Bestellung. Sich auf den Rhythmus der Gruppe einzulassen und den richtigen Zeitpunkt gelassen zu erwarten, ist eine Kunst, die erlernt werden kann.
Vorbei ist vorbei / Nicht vorbei ist nicht vorbei
Mit der eigenen Zeit produktiv umzugehen, ist sehr befriedigend. Dafür auch die Verantwortung zu übernehmen, ermöglicht eben dieses Prinzip. Alle entscheiden eigenverantwortlich, wie lange sie sich mit was beschäftigen.
Das Gesetz der zwei Füße
Es bedeutet radikale Freiheit und volle Selbstverantwortung zu jedem Zeitpunkt. Dem eigenen Antrieb zu folgen, ist ein durchaus natürliches und nützliches Verhalten. Indem wir uns abseits jeglicher Forderungen von äußeren Faktoren bewegen und aufgefordert sind, den eigenen Impulsen zu folgen, erleben wir unsere Lebendigkeit, Freude und Wirksamkeit.
Alle begeben sich an den Ort, an dem sie entweder etwas lernen oder etwas beitragen können. Jeder ist frei, jederzeit den Ort zu wechseln. Allen wird eindrücklich klar, dass sie selbst verantwortlich sind für ihr Lernen, Arbeiten und Wohlbefinden.
Zum Ablauf
Der Start:
Zu Beginn sitzen alle Teilnehmenden in einem großen Kreis. Nach einer kurzen Einführung wird die Tagesordnung von allen gemeinsam gestaltet. Initiatoren für Themen treten in den Kreis und machen Angebote. Damit entsteht der Freiraum aller Teilnehmenden, sich mit dem zu beschäftigen, das zu bewegen, zu teilen, weiter zu entwickeln, was jetzt von Bedeutung ist. Menschen stehen auf, nennen ihre Anliegen und geben den Treffpunkt für alle Interessierten bekannt. Der Anzahl der Themen sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Der Verlauf:
Über den sogenannten „Marktplatz“ werden die entstehenden Freiwilligengruppen und deren zeitliche Folge eigenverantwortlich arrangiert. Danach arbeiten in wechselnder Zusammensetzung zahlreiche Gruppen parallel, manchmal zu dritt, manchmal mit dreißig Personen. Die Ergebnisse werden als Kurzprotokolle gesammelt und direkt veröffentlicht.
Der Output:
Zum Ende der Veranstaltung werden die Ergebnisse gemeinsam gesichtet, priorisiert und Projekte über die Veranstaltung hinaus formuliert. Die Inspiration dient als Leitfaden, durch den die Beteiligten ihre Themen und Anliegen selbstorganisiert weiter verfolgen. Jeder, der möchte, kann sein Interesse an den vorgestellten Ideen bekunden. Eine frei zugängliche Teilnehmerliste erleichtert die weitere Vernetzung.
Open Space ist folgenreich und verändert die Welt!
Zum Weiterlesen:
Erweiterung des Möglichen - Die Entdeckung von Open Space von Harrison Owen, ISBN 3-608-94012-X
Open Space Technology - Ein Leitfaden für die Praxis von Harrison Owen, ISBN 3-608-94011-1
Raum für den Frieden, the Practice of Peace von Harrison Owen, ISBN: 3-929-5927-03
The Spirit of Leadership - Führen heißt Freiräume schaffen von Harrison Owen, ISBN-10: 3896702114
Wertschätzer Worte
Wertschätzung – Wie Flow entsteht und die Zahlen stimmen – Weitere Informationen zum Buch: wertschaetzen.com